Kommunaler Wärmeplan Waren (Müritz)
25.04.2025 | Lesezeit 5 min
25.04.2025 | Lesezeit 5 min
Überblick
Wir durften den kommunalen Wärmeplan der Stadt Waren (Müritz) in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, den Stadtwerken sowie den örtlichen Wohnungsunternehmen erarbeiten. In diesem Artikel wollen wir das Projekt kurz vorstellen.
Auftraggeber
Stadt Waren (Müritz), Amt für Bau, Umwelt und Wirtschaftsförderung
Förderzeitraum
01.01.24 - 31.01.25
Das Planungsgebiet
Die Stadt Waren (Müritz) ist eine Mittelstadt im Herzen des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern, etwa 70 km südlich von Rostock gelegen. Die Entfernung zur nordwestlich befindlichen Landeshauptstadt Schwerin beträgt etwa 110 km. Die Bundeshauptstadt Berlin befindet sich etwas 180 km südlich von Waren (Müritz).
Waren (Müritz) erstreckt sich über eine Fläche von ca. 159,5 km² und untergliedert sich in die Stadt Waren (Müritz) sowie die dazugehörigen Ortsteile Alt Falkenhagen, Eldenburg, Eldenholz, Jägerhof, Neu Falkenhagen, Rügeband, Schwenzin und Warenshof, wie die nachfolgende Abbildung dargestellt. Die Stadt selbst untergliedert sich in die Stadtteile Altstadt, Ecktannen, Kamerun, Nesselberg, Papenberg, Waren-Nord, Waren-Ost, Waren-West und Werdersiedlung.
Der kommunale Wärmeplan stellt Transformationspfade dar, wie es der Stadt Waren (Müritz) bis zum Zieljahr 2040 flächendeckend gelingen kann, eine klimaneutrale, bezahlbare Wärmeversorgung zu etablieren. Diese fügt sich in das Leitbild der Stadt und ihren Status als Luftkurort und Heilbad. Klimaneutrale Wärme steht deshalb in engem Zusammenhang zum Regionalmarketing und der touristischen Prägung der Stadt Waren (Müritz). Darüber hinaus schaffen erneuerbare Energien Standortvorteile und sind in der heutigen Zeit ein wesentliches Argument für die Ansiedlung neuer Unternehmen. Der Wärmeplan fügt sich damit in ein größeres Bild und bietet die Grundlage zur Schaffung neuer Synergien.
Die Bestandsanalyse des Wärmeplans zeigt, dass Wärmebedarfe und Treibhausgasemissionen in den einzelnen Sektoren korrelieren. Die höchsten Bedarfe und Emissionen finden sich heute im Bereich der Wohngebäude, gefolgt von GHD / Sonstiges. Hier müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Wärmebedarfe kontinuierlich zu reduzieren.
Die Wärmeversorgung ist derzeit vorrangig durch Erdgas bestimmt, sowohl über das weit ausgebaute Erdgasnetz als auch als zentraler Energieträger der Fernwärme. Die Wärmewende bedeutet daher vor allem eine schrittweise Abkehr vom Erdgas hin zu erneuerbaren Energien.
Waren (Müritz) besitzt ein Überangebot an geeigneten erneuerbaren Potenzialen, um die Wärmeversorgung klimafreundlich zu gestalten. Tiefengeothermie und Solarthermie können in diesem Kontext als Leittechnologien für die Umgestaltung der Fernwärme angesehen werden. Durch den weiteren Ausbau von Tiefengeothermie kann an eine jahrzehntelange Tradition und vorhandene Expertise angeknüpft werden.
Damit die Wärmewende gelingt, muss die Fernwärme signifikant ausgebaut werden. Dies soll Versorgungslücken durch dezentrale Heizungssysteme schließen und einen Großteil der Bevölkerung effizient mit Umweltwärme versorgen. Eine Vollkostenaufstellung zeigt, dass Ausbau und Umgestaltung der Fernwärme wirtschaftlich und sozialverträglich darstellbar sind. Selbiges gilt für neue Heizungssysteme wie Luft- und Erdwärmepumpen für die dezentrale Versorgung. Außerhalb der Kernstadt wird die Wärmeversorgung im Zieljahr 2040 vorwiegend durch diese Heizungssysteme sichergestellt.
Der Wärmeplan der Stadt Waren (Müritz) ist ein strategisches Werkzeug, um die Aktivitäten der Wärmewende zu bündeln und Synergien zu schaffen. Der Wärmeplan markiert jedoch nur den Startschuss der nun anstehenden Transformation. In den Folgejahren wird der Wärmeplan sukzessive aktualisiert und den Entwicklungen entsprechend angepasst.
Galerie
Leistungen
Die Theta Concepts GmbH hat die Stadt Waren (Müritz) bei der kommunalen Wärmeplanung als Generalunternehmen unterstützt. Dabei wurden folgende Leistungen erbracht:
- Akteursanalyse und kontinuierliche Beteiligung der zentralen Akteure über den Prozess der Wärmeplanung,
- Unternehmensrecherche und Realdatenabfrage sowie Einzelinterviews und ggf. Anlagenbesichtigungen,
- Aufstellung einer Kommunikationsstrategie samt begleitender Öffentlichkeitsbeteiligung und Planung sowie Durchführung von Informationsabenden,
- Ergebnispräsentation und -diskussion in politischen Gremien,
- Datenbeschaffung,
- Aufstellung der Bestands- und Potenzialanalyse,
- Erstellung des Zielszenarios und der relevanten Zwischenzielszenarien samt Wärmewendestrategie und Maßnahmenkatalog,
- Verfassung des Wärmeplans,
- Aufbau und Pflege eines GIS-basierten, digitalen Zwillings.
Kundenstimme
„Ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team von Theta Concepts für die exzellente Zusammenarbeit bei der Erstellung unseres kommunalen Wärmeplans.
Wir blicken auf eine rundum professionelle, engagierte und zielgerichtete Projektphase zurück.
Besonders hervorheben möchten wir die hohe fachliche Kompetenz, mit der das Team von Theta Concepts die komplexen Anforderungen aus Gesetzgebung, Technik und kommunaler Realität in Einklang gebracht hat.
Die Analyse war gründlich, die Datenerhebung strukturiert und der Dialog mit lokalen Akteuren stets offen und lösungsorientiert.
Das Projektteam hat nicht nur auf fachlicher Ebene überzeugt, sondern auch durch transparente Kommunikation, Verlässlichkeit und ein echtes Verständnis für unsere örtlichen Gegebenheiten.
Durch das gemeinsame Arbeiten auf Augenhöhe ist ein Wärmeplan entstanden, der weit mehr ist als ein reines Dokument – er ist eine echte Entscheidungsgrundlage und ein strategischer Leitfaden für die nächsten Jahre. Wir fühlen uns durch die Ergebnisse sehr gut aufgestellt, um als Stadt aktiv zur Wärmewende beizutragen.
Wir empfehlen die Zusammenarbeit uneingeschränkt weiter und freuen uns auf mögliche weitere Projekte in der Zukunft.„
Karsten Schmidt (Energie- und Klimaschutzbeauftragter) Waren (Müritz)
Danksagung
Wir bedanken uns bei der Stadt Waren (Müritz) und den beteiligten Akteuren für die sehr angenehme Zusammenarbeit und das in uns gesetzte Vertrauen. Wir freuen uns, mit dem Wärmeplan einen Beitrag zur Wärmewende geleistet zu haben.
Dr.-Ing. Dorian Holtz
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