Kommunaler Wärmeplan Bad Doberan
29.10.2025 | Lesezeit 4 min
29.10.2025 | Lesezeit 4 min
Überblick
Als eine der ersten Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns hat Bad Doberan ihren Wärmeplan beschlossen. Gemeinsam mit unseren Kollegen der KUBUS Kommunalberatung und Service GmbH und zentralen Akteuren aus Verwaltung, Energieversorgung und Wohnungswirtschaft durften wir die kommunale Wärmeplanung erarbeiten und die Wärmeversorgung von Bad Doberan zukunftssicher ausgestalten.
Auftraggeber
Stadt Bad Doberan
Förderzeitraum
01.01.24 - 30.06.25
Kommunale Wärmeplanung für Die Stadt Bad Doberan
Gemäß Wärmeplanungsgesetz des Bundes sind Kommunen dazu verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung vorzunehmen. Die Stadt Bad Doberan hat sich frühzeitig erfolgreich auf den Weg der Wärmeplanung gemacht, um sich Förderungen zu sichern und Planungssicherheit für ihre Anwohnerinnen und Anwohner zu schaffen.
Der kommunale Wärmeplan ist ein strategisches Planungsinstrument, das darlegt, wie es der Stadt Bad Doberan bis zum Zieljahr 2045 flächendeckend gelingen kann, eine klimaneutrale, bezahlbare Wärmeversorgung zu etablieren. Darüber hinaus schaffen erneuerbare Energien Standortvorteile und sind in der heutigen Zeit ein wesentliches Argument für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Transformation der Tourismusbranche. Der Wärmeplan fügt sich damit in ein größeres Bild ein und bietet die Grundlage zur Schaffung weiterer, neuer Synergien.
Das Planungsgebiet
Die Stadt Bad Doberan liegt im Nordwesten des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Sie befindet sich etwa 15 km entfernt von der Hansestadt Rostock und erstreckt sich über eine Fläche von rund 33 km².
Das Planungsgebiet umfasst die Ortslagen Bad Doberan (mit Althof), Heiligendamm und Vorder Bollhagen. Insgesamt leben in Bad Doberan 13.015 Menschen. Die Besiedlungsdichte beträgt ca. 390 EW/km², mit deutlichem Siedlungsschwerpunkt in der Kernstadt.
Die Bestandsanalyse des Projektgebiets zeigt, dass Wärmebedarfe und Treibhausgasemissionen in den einzelnen Sektoren korrelieren. Die höchsten Bedarfe und Emissionen finden sich heute im Bereich der Wohngebäude, gefolgt von GHD / Sonstiges. Hier müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Wärmebedarfe kontinuierlich zu reduzieren.
Es zeigte sich, dass flächendeckend geringe bis moderate Wärmebedarfe und Wärmeliniendichten vorliegen. Lediglich in der Altstadt, in Heiligendamm sowie im Bereich der Großabnehmer wie Moorbad oder Sana-Klinik bestehen höhere Wärmebedarfe und Wärmeliniendichten.
Aktuell wird in Bad Doberan der Großteil des Wärmebedarfs durch Erdgas gedeckt. Ausnahmen bilden die Fernwärme in der Innenstadt, in Kammerhof und am Buchenberg sowie in Heiligendamm. Die Fernwärme wird im Ausgangsjahr zu 40 % aus Biomethan gedeckt.
Damit die Wärmewende gelingt, sieht das erarbeitete Zielszenario vor, die Bestandsnetze zu erhalten, verdichten und vorzugsweise auf Basis von Tiefengeothermie umzugestalten. Potenzialflächen für dieses Vorgehen wurden neben dem Klärwerk identifiziert. Darüber hinaus besteht eine Möglichkeit für weitere Fernwärme im Gewerbegebiet Eikboom. Abseits der Fokusgebiete wird eine Individualversorgung vorgesehen.
Der Wärmeplan der Stadt Bad Doberan ist ein strategisches Werkzeug, um die Aktivitäten der Wärmewende zu bündeln und Synergien zu schaffen. Der Wärmeplan markiert jedoch nur den Startschuss der nun anstehenden Transformation. In den Folgejahren wird der Wärmeplan sukzessive aktualisiert und den Entwicklungen entsprechend angepasst.
Galerie
Leistungen
Die Theta Concepts GmbH hat die Stadt Bad Doberan gemeinsam mit der KUBUS Kommunalberatung und Service GmbH bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützt. Dabei wurden folgende Leistungen erbracht:
- Akteursanalyse und kontinuierliche Beteiligung der zentralen Akteure über den Prozess der Wärmeplanung,
- Unternehmensrecherche und Realdatenabfrage sowie Einzelinterviews
- Aufstellung einer Kommunikationsstrategie samt begleitender Öffentlichkeitsbeteiligung und Planung sowie Durchführung von Informationsabenden,
- Ergebnispräsentation und -diskussion in politischen Gremien,
- Datenbeschaffung,
- Aufstellung der Bestands- und Potenzialanalyse,
- Erstellung des Zielszenarios und der relevanten Zwischenzielszenarien samt Wärmewendestrategie und Maßnahmenkatalog,
- Verfassung des Wärmeplans,
- Aufbau und Pflege eines GIS-basierten, digitalen Zwillings.
Danksagung
Wir bedanken uns bei der Stadt Bad Doberan und den beteiligten Akteuren, insbesondere bei der Klimaschutzmanagerin Tina Michel, für die sehr angenehme Zusammenarbeit und das in uns gesetzte Vertrauen. Wir freuen uns, mit dem Wärmeplan einen Beitrag zur Wärmewende geleistet zu haben.
Wir bedanken uns außerdem bei unserem Partner KUBUS für die tatkräftige Unterstützung im Projekt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Dr.-Ing. Dorian Holtz
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